Von PLUTO | Der liebe Gott mag uns verzeihen für die vulgäre
Ausdrucksweise – aber dieser Päpstliche Nuntius hat wirklich Schneid
unterm Talar. Jesus, der die Pharisäer wegen religiöser Heuchelei das
Fürchten gelehrt hat, hätte vermutlich seine helle Freude am Wiener
Erzbischof Peter Stefan Zurbriggen, der sich in der aktuellen
Kreuz-Debatte klar an die Seite von Politikern stellte, die das Kreuz
wieder aufstellen wollen.
Wie Philosophia-perennis berichtet,
zeigte der Vertreter des Heiligen Vaters in Österreich messerscharfe
Kante gegen seine Mitbrüder aus Deutschland: Dass ausgerechnet Bischöfe
und Priester kritisierten, wenn Kreuze aufgestellt werden, sei eine
„Schande“, sagte der Kirchenfürst deutlich erzürnt: „Das ist eine
Schande, das darf man nicht annehmen“. Wie PI-NEWS berichtete,
hatten Kardinal Marx und Weihbischof Georg Bischof aus München das
bayrische Kabinett für die Anordnung kritisiert, ab 1. Juni Kreuze in
den Eingangsbereichen bayrischer Behörden sichtbar aufzuhängen.
Die Teilnehmer in der Phil-Theol. Hochschule Benedikt
XVI. in Heiligenkreuz bei Wien klatschten begeistert Beifall, als der
Erzbischof seine Mitbrüder im Ton freundlich, aber in der Sache
hammerhart, abwatschte, die ins Heilige Land reisten und sich schämten,
das Kreuz zu tragen. Jedem war klar, dass er damit nur den Vorsitzenden
der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx aus München,
gemeint haben konnte.
Der Nuntius legte noch einen drauf: die politische Korrektheit gehe
ihm langsam auf die Nerven. Sein Lob bekam dagegen Kardinal Tauran, der
beim jüngsten Besuch des saudischen Königs ein Brustkreuz getragen habe,
das doppelt so groß gewesen sei wie sein eigenes, sagte der mutige
Kardinal aus Österreich, bei dem sich die deutschen schrecklich
christlichen Oberhirten gewiss eine Hostie abbrechen können.